Moderne mit Tradition

Das Unternehmen Gravierwerkstatt Leischner GmbH

Der Handwerksmeister Gerd Leischner, ein Dresdner Original, gründete 1970 die Gravier- und Ziselierwerkstatt Gerd Leischner.
Mit dem Glauben an sich selbst, einem eisernen Willen und einem Ziel vor Augen, trotze der damals 29-jährige, wie viele andere auch, der DDR-Wirtschaft und trat den Weg in die Selbständigkeit an.

Das Unternehmen in der DDR-Zeit

In bescheidenen Verhältnissen fertigte der Graveurmeister Stahlstichgravuren, für die Herstellung von Briefköpfen, Firmenzeichen, Wappen und Stempel, sowie Seifenformen an. Dazu stellte er sein Handwerkszeug, wie Punzen, Stichel, Meißel und Gravierhammer selbst her. Kreativität, Ideenreichtum und handwerkliches Können waren seine Stärken. In der Folge entstand ein solides Handwerksunternehmen mit 6 Mitarbeitern und Lehrlingen, die eine breitgefächerte Gravurpalette realisierten. Der Handwerksbetrieb fertigte Druckwalzen, welche in der Zigarettenindustrie eingesetzt wurden. Gold-und Blindprägestempel für die Buchdruckindustrie, Stahlprägestempel mit Logos und Ziffernfolgen, sowie Typenräder, technische Skalierungen und Beschilderungen aller Art waren beliebte Produkte für regionale Industriezweige. Auch wurde die solide Handgravur gepflegt und von privaten Kunden gern in Anspruch genommen.

Das wichtigste Maschinenhilfsmittel, in der Vorwendegeschichte, war die Kopierfräsmaschine. Mit diesen Maschinen war es möglich, Gravuren in Serie mit hoher Wiederholungsgenauigkeit herzustellen. Für das Arbeiten an einer Kopierfräsmaschine benötigte man eine Schablonen- oder Modellvorlage. Diese wurde 2-5-mal größer gefertigt. Über einen mechanischen Pantographen, an welchem man einen Verkleinerungsmaßstab einstellen konnte und einer hochtourigen Frässpindel mit Fräser, wurde diese Schablone in metallische oder nichtmetallische Werkstoffe eingefräst.

Das Geschäftsmodell des Unternehmers Gerd Leischner ging auf. Handwerkliche Tugenden, wie hoher Qualitätsanspruch zu fairen Preisen, schnelle und flexible Lieferzeiten, sowie Beratung und Mithilfe bei der Lösung von Kundenwünschen, machte die Firma zu einem verlässlichen Geschäftspartner namhafter Stammkundschaft regional und sachsenweit. Ein weiteres Standbein der 80er Jahre war die Herstellung von Raum-und Tafelschmuck aus poliertem Messing. Kreativ geformte Gefäße mit kunstvoll verziertem Hammerschlag, wie Kannen, Schmuckdosen, Serviettenringe, Kerzen- und Wandleuchter, aber auch Türbeschläge und Handhaben waren begehrte Hingucker und Geschenkideen in den Kunstgewerbeläden der Stadt Dresden.

Kontinuität nach 1990

In der Nachwendezeit erfolgte der Umzug in ein eigenes größeres Werkstattgebäude. Neuen Aufgaben, attraktiven Märkten und höheren Qualitätsstandards musste sich nun das Unternehmen stellen. Um der technischen Entwicklung und den Anforderungen im Wettbewerb gerecht zu werden, waren hohe Investitionen in Computer und CNC gesteuerte Graviertechnik notwendig. Auch ließ der Handwerksmeister die Handgravur wieder aufleben. Er gab sein Wissen, seine Erfahrungen, sein Geschick und seine Geduld an junge Mitarbeiter weiter. So gelang es ihm, sich Anfang der 90-Jahre, mit seinen Meistergravuren in Schrift und Ornament, in der Uhrenindustrie, bis zum heutigen Zeitpunkt, zu etablieren.

Der Erfolg setzt sich auch in der zweiten Generation fort.

Im Jahre 2006 zog sich der Firmengründer in den Ruhestand zurück und übergab sein Unternehmen seiner Tochter Kathrin und einem ehemaligen Mitarbeiter. Beide, den Beruf des Graveurs erlernt, sind die Geschäftsführer, der im Juni 2006 gegründeten Gravierwerkstatt Leischner GmbH.

Die neue Geschäftsleitung investiert weiter in modernste Technik, wie CNC-Graviermaschinen 2 und 3D, Lasergraviertechnik 3D, Programmierplätze mit Gravier- und 3D CADCAM-Software.  Es erfolgten Mitarbeiterschulungen, um die Kundenpflege auf höchstem Qualitätsniveau sicherzustellen. Ein weiteres Ziel der Geschäftsleitung ist es, alte Handwerkstechniken an junge Kollegen weiterzugeben. Dazu gehören z.B. das Herstellen von Punzen, Sticheln, Meißeln sowie das Handgravieren von Schrift und Ornament. Besondere Aufmerksamkeit wird dem Teamgeist und dem Miteinander der Kollegen, bei der Aus- und Weiterbildung, sowie bei der Lösungssuche von speziellen Aufgaben und einem guten Arbeitsklima gewidmet. Unter dem Motto „Spaß bei der Arbeit“ stellen wir unser Engagement und Know-how, in der Präzisions- sowie in der Pflege der Handgravur, in den Dienst des Kunden, damit die Firma und der Beruf des Graveurs, mit all seinen interessanten Facetten eine Zukunft hat.

2018 erfolgte der Umzug in die neuen Geschäftsräume auf der Wittenberger Str. 48 in 01309 Dresden.